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Während das Fahrerlager der MOTUL FIM Superbike-Weltmeisterschaft 2022 vor der rasanten zweiten Saisonhälfte die Sommerferien genießt, gibt es noch viel zu besprechen. Der Meisterschaftsführende Alvaro Bautista (Aruba.it Racing - Ducati) hat zwar einen Vorsprung von 31 Punkten auf den sechsfachen Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki Racing Team WorldSBK), aber es war nicht immer so einfach, wie es aussah. Wir sprachen mit Aruba.it Racing - Ducatis Fahrer-Coach und Ex-WorldSBK-Vizeweltmeister Chaz Davies, um über Bautistas Saison zu sprechen und darüber, wie Davies selbst den Spanier beeinflussen kann.

Davies sprach über Bautistas jüngsten Sieg in Most in Rennen 1 und auch über seine generelle Fähigkeit, im Renntrimm gut abzuschneiden: "Um ehrlich zu sein, war Rennen 1 ein bisschen unerwartet. Ich kenne Alvaro und eine seiner Qualitäten, neben vielen anderen, ist, dass er so gut darin ist, eine weitere Tausendstelsekunde in einer Runde, in der nächsten Runde und in der nächsten Runde wegzunehmen und seinen Rhythmus und sein Selbstvertrauen in kleinen Schritten aufzubauen. Ich war mir bei Rennen 1 nicht sicher, ich dachte, es könnte ein Rennen sein, in dem man ein paar Punkte sammelt und einfach den Kopf über Wasser hält. Ich glaube, Alvaro hat wieder einmal viele Leute in der Box mit der Art und Weise überrascht, wie er seinen Rhythmus während des Rennens aufbaut und auch Probleme umfahren kann. Viele Leute haben das wahrscheinlich beobachtet und denken, dass für ihn alles perfekt ist, aber er schafft eine Menge." 

"Er ist außergewöhnlich. Er versteht sehr gut, wo er im Rennen pushen kann und wo nicht, und er liest die Rennen und die ruhige Herangehensweise, die er dieses Jahr die ganze Saison über an den Tag legt. Er nimmt sich Zeit, um zu verstehen und dann nach seinem Gefühl zu fahren. Sein Gefühl ist im Moment offensichtlich auf einem so guten Niveau mit diesem Motorrad. Es ist im Moment einfach ein Vergnügen, ihm zuzusehen, und es ist auch sehr aufregend, ihm in der Box zuzuschauen und ein Teil davon zu sein. Ich möchte nicht über die Zukunft und die Langfristigkeit der Meisterschaft sprechen. Das habe ich als Fahrer nicht getan, und das werde ich auch als Trainer nicht tun. Wir werden uns weiterhin auf kleine Schritte konzentrieren und Alvaro in der gleichen selbstbewussten Position halten, in der er sich derzeit befindet. Er sieht so aus, als würde er das Motorrad genießen und wir versuchen, das so beizubehalten."

Als er darüber sprach, wie er seinem Ex-Teamkollegen von 2019 helfen kann, erklärte Davies: "Alvaro hat die gleiche oder mehr Erfahrung wie ich. Das Erste ist, dass ich seine Erfahrung in diesem Sport wirklich respektiere. Er ist kein junger Fahrer, dem man nach jeder Session 20 Ratschläge geben muss. Es ist genau das Gegenteil davon. Ich gebe ihm ein paar Informationen pro Wochenende. Nicht zu viel und so einfach, wie es nur geht. Was ich sage, ist etwas, das ich für wirklich wichtig halte. Dann arbeiten wir daran. Ich sage es Alvaro direkt, aber ich arbeite auch mit seinem Team daran. 

"Manchmal könnte es eine Linienwahl sein oder eine Art und Weise, die Kurve zu interpretieren, aber andererseits könnte es auch etwas sein, das ich an seinem Setup oder an der Elektronik oder so sehe. Ich frage ihn und sein Team und versuche, das Puzzle zusammenzusetzen. Dann setze ich das Puzzle mit Videomaterial zusammen, um zu zeigen und besser zu erklären, was ich sage. Ich gebe ihm wichtige Informationen in kleinen Häppchen und lasse ihn seine Arbeit machen. Ich denke, dass er 99,9 % der Aufgaben erfüllen kann und wir nur noch das letzte kleine Stück des Puzzles zusammenfügen müssen.

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